Der Blasskopfsittich- Platycercus adscitus
Steckbrief des Blasskopfsittich
Der Blaßkopfsittich (Platycercus adscitus), auch bekannt als Blasskopfrosella, ist eine Vogelart der Papageien und es wird zwischen zwei Unterarten unterschieden: Nördlicher oder Gelbbürzliger Blasskopfrosella (P. a. adscitus) und Südlicher oder Blaubürzliger Blasskopfrosella (P. a. palliceps).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Ein Blasskopfsittich ist in etwa 33cm lang und wiegt 100 bis 175 g.
Namensgebend ist der blassgelbe Kopf. Die Unterseite ist blassblau, die obere Brust und der Kopf sind blasscremegelb. Der Schwanz ist blauschwarz und grün und die Unterschwanzdecken sind blutrot. Die Federn des Nackens, der Schultern und des Rückens sind schwarz und mit breiten, leuchtend gelben Rändern versehen, wodurch ein schuppenförmiges Aussehen entsteht. Der Schnabel ist blass blau-weiß und die Beine sind dunkelgrau. Die Geschlechter sehen sich ähnlich, obwohl das Weibchen etwas kleiner und matter ist.
Vom Blasskopfsittich werden zwei Unterarten unterschieden.
Systematik und Unterarten
Die Unterschiede zwischen den Unterarten sind nicht immer deutlich erkennbar, da sich diese Art durch eine überaus große Variabilität in der Gefiederfarbe auszeichnet. In manchen Gegenden findet man keine zwei Vögel, die sich vollkommen gleichen. Im Süden des Verbreitungsgebietes kommt hinzu, das sich diese Art häufig mit dem Rosellasittich verpaart. Dann können auch Vögel mit einer mehr oder weniger großen roten Kopfmaske und/oder einzelne rote Federn im Brustgefieder auftreten.
Gelbbürzliger Blasskopfsittich
Die Nominatform ist der Gelbbürzlige Blasskopfsittich (Platycercus a. adscitus – Latham), der auch als Nördlicher Blasskopfsittich oder Blauwangensittich bezeichnet wird.
Der Kopf, der Oberbauch und die Brust sind bei dieser Unterart gelb gefärbt. Der obere Teil der Wangen ist weiß, der untere Teil, bis hin zum Kinn, jedoch blau. Der Bauch ist türkisgrün und die Kloakengegend und die Unterschwanzdecken sind rot. Bürzel und Oberschwanzdecken sind gelb.
Blaubürzliger Blasskopfsittich
Der Blaubürzlige Blasskopfsittich (Platycercus adscitus palliceps – Lear) oder Südliche Blasskopfsittich hat normalerweise keine blauen Wangen, sondern weiße.
Das vorherrschende Unterscheidungsmerkmal zum Nördlichen Blasskopfsittich ist das Blau der Körperunterseite, reicht es doch vom Bauch aufwärts bis zur Kehle. Der Bürzel ist blassblau und die Unterschwanzdecken sind rot.
Aufgrund der Variationsbreite – und vor allem in der Übergangszone beider Verbreitungsgebiete – gibt es Exemplare, die auf dem Rücken kein gelben, sondern hellblaue Federränder haben. Auch können sie blaue Wangen haben oder auch nicht.
Verbreitungsgebiete und Habitate
Die Nominatform ist im Osten Nord-Queensland verbreitet. Das Verbreitungsgebiet des Blaubürzligen Blasskopfsittichs schließt sich südwärts an und reicht bis ins nördliche und mittlere Neusüdwales.
Der von den Blasskopfsittiche bevorzugter Lebensräume sind offene Wälder, aber er hat sich gut an die Veränderungen der Landschaft durch den Menschen angepasst und kann sogar zu einem Schädling für Obstgärten und Getreidekulturen werden. Bewässerungsstellen und Viehtränken helfen der Art in den trockeneren westlichen Gebieten ihres Verbreitungsgebiets zu besiedeln.
Nahrung und Ernährungsweise
Blasskopfsittiche ernähren sich von einer großen Auswahl an verwendeten Pflanzen und Pflanzenteilen. Er ernährt sich von Samen von Roter Eukalyptus (Eucalyptus camaldulensis) Kasuarienen (Casuarina cunninghamiana), Australischen Teebaum (Melaleuca linariifolia), Eseldisteln (Onopordon acanthium), Spitzkletten (Xanthium chinense, X. spinosum), Schmuckzypressen (Callitris) und Akazien (Acacia) Außerdem auch Blüten von Myrtenheiden (Melaleuca), Früchte von Dododen (Dodonaea triquetra). Der Blasskopfsittich kann ein Schädling in Obstgärten und Maisfeldern sein.
Stimme und Verhalten
Der Flugruf eines Blasskopfsittichs ist ein lautes, trockenes „Chit-Chit“, das in loser Folge wiederholt wird. Wenn er ruht, äußert er ziemlich melodiöse Phrasen und eine Reihe von wiederholten reinen Pfeifen aus, „Pee-Pee-Pee-Pee“ oder „tu-tuu..tu-tuu..tu-tuu“.
Brutbiologie
Der Blasskopfsittich brütet von Februar bis Juni im Norden des Verbreitungsgebiets, jedoch mit einigen Schwankungen je nach Niederschlag, von September bis Dezember im Süden. Das Nest ist in tiefen Mulden in lebenden oder toten Bäumen, vorzugsweise Eukalyptusbäumen in der Nähe eines Wasserlaufs, aber auch in Baumstümpfen oder hohlen Zaunpfählen.
Das Gelege umfasst 3 bis 5 Eier. Die Brutzeit dauert in etwa 19 Tage und die Nestlingszeit ca. 5 Wochen.
Gefährdung und Schutzstatus
Der Blasskopfsittich ist gemäß BNatSchG (§ 7 Abs. 2 Nr. 13 und 14) besonders geschützt und ist im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgeführt. Er ist nach Anlage 5 der BArtSchV von der Anzeigepflicht ausgenommen.
Der Blasskopfsittich wurde zuletzt 2016 für die Rote Liste der bedrohten Arten der IUCN bewertet. Danach wird er als wenig gefährdet (Least Concern) eingestuft. Im größten Teil des Verbreitungsgebiets ist er reichlich vorhanden und profitiert von Landwirtschaft und Getreideanbau. Es wird vermutet, dass die Population zunimmt, da die fortschreitende Lebensraumzerstörung neue Gebiete mit geeigneten Lebensräumen schafft.
Quellen und Literaturangaben
Titelbild: Jim Bendon (CC BY-SA 2.0)
K. Immelmann: Die australischen Plattschweifsittiche. Die Neue Brehm-Bücherei. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt, 1976.
Ihre Fragen an die Fachgruppe im DKB
Im Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. ist die Fachgruppe der Sittiche und Exoten für den Blasskopfsittich zuständig.
Im Bereich der Sachkunde finden Sie Erstinformationen zur Haltung von Sittichen.
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