DH Phaeo Rotmosaik Typ 2
Deutsche Haube Phaeo Rotmosaik Typ 2

Steckbrief des Deutschen Hauben-Kanarienvogels

Die Deutsche Haube ist eine uralte Rasse, die die farblichen Eigenschaften der Farbenkanarien mit einer Kopfhaube kombiniert.

Lange Zeit fanden Deutsche Hauben nur wenig Beachtung. Es war ein langer, steiniger Weg, bis sie zu ihrer heutigen Popularität gelangen konnte. Führte sie einst eher ein Leben in der Verborgenheit, erfreut sie sich heute ständig wachsender Beliebtheit im In- und Ausland.

Inhaltsverzeichnis

Historie der Deutschen Haube

Die wahrscheinlich erste bildliche Darstellung von einem gehäubten Kanarienvogel entstammt dem Buch „Die Vogelbilder“ aus dem Thesaurus Picturarum von Marcus zum Lamm. Dieser war von 1544 bis 1606 als Prälat am Hofe des Kurfürsten der Pfalz in Heidelberg tätig und erarbeitete ein 33-bändiges Lexikon, von denen drei Bände alleine der Vogelwelt gewidmet waren.

Marcus zum Lamm Haube
Vermutlich älteste Zeichnung eines Kanarienvogels mit Haube (M. zum Lamm 1580)

Der in einem dieser Bände abgebildete Kanarienvogel (Abbildung 324) zeigt erkennbare Fasanenohren und könnte die erste Abbildung eines Vogels mit Haubenansatz sein. Dies lässt annehmen, dass gehäubte, geschopfte bzw. getollte Kanarien vielleicht sogar vor den ersten vollkommen aufgehellten Kanarienvögeln entstanden sind.

Vielfach wird in Zusammenhang mit gehäubten Kanarien das Jahr 1677 genannt, ohne dass allerdings nachvollziehbar auf dieses Datum näher eingegangen wird. Auch in der 1709 erschienenen Liste der verschiedenen Kanarienvarietäten von Hervieux, mit insgesamt 28 verschiedenen Varietäten, ist von gehäubten Kanarien noch nicht die Rede. Allerdings ist in einem 1722 erschienenen Büchlein, leider ohne weitere Autorenangabe, bereits eine weitere Abbildung eines gehäubten Kanarienvogels zu finden. Buffon ergänzt in „Histoire Naturelle“ (Paris) Mitte des 18. Jahrhunderts Hervieux´s Liste um eine 29. Kanarienvarietät, dem Haubenkanarien. Auch Frans von Wickede berichtet schriftlich von einem Transport von Haubenvögeln im Jahre 1734 von Deutschland (Nürnberg) nach Holland. J. G. Krünitz schreibt 1766 hierzu: „Seit einigen Jahren sind auch die gehaubten oder tolligten Canarienvögel bekannt …“.

Bereits im 18. Jahrhundert sollen die ersten Haubenvögel nach England gebracht worden sein. Schriftlich belegt ist dies jedoch leider nicht. Es ist allerdings davon auszugehen, dass diese Vögel mit Haubenansätzen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts die Urahnen aller heute bekannten Haubenrassen sind.

In Deutschland führten die Haubenkanarien, im Gegensatz zu den in England bereits sehr früh kultivierten Haubenrassen, eher ein Schattendasein in einigen Harzer Roller-Kanarienzuchten. Immer wieder einmal traten vereinzelt Vögel auf, die von einem Mittelpunkt ausgehend Haubenfedern in mehr oder weniger schöner Anordnung auf dem Kopf trugen. Einigen Züchtern gefiel diese Besonderheit, und so ging man daran, die Haubeneigenschaft zu festigen – von einer eigenen Haubenrasse konnte allerdings noch nicht die Rede sein.

Die ersten Haubenvögel bekamen Seltenheitspunkte

Durchschlagende Popularität in Deutschland erlangten diese Haubenvögel dann jedoch in Verbindung mit den Farbenkanarien. Zuerst zwischen den beiden Weltkriegen, dann nach dem Zweiten Weltkrieg, begann man mit der Zucht dieser Haubenvögel in Kombination mit den ansonsten für die Farbenvögel geltenden Bestimmungen.

Erst nach der Vereinigung der beiden deutschen Verbände DKB und DFKB im Jahr 1956 wurden von Julius Henniger erstellte neue Bewertungsrichtlinien für Farbenkanarien eingeführt. Nach diesen neuen Richtlinien erhielten Farbenkanarien mit Haube im Rahmen einer Punktliste für Seltenheit erstmals Zusatzpunkte für das Vorhandensein einer Haube.

DH Zeichnung Dost
Zeichnung eines Haubenkanarie von 1967

Hierbei wurde für das Vorhandensein einer Haube minderwertiger Qualität ein Seltenheitspunkt vergeben, für das Vorhandensein einer Haube in mittlerer Qualität wurden zwei Seltenheitspunkte vergeben, für das Vorhandensein einer guten Haube wurden drei Seltenheitspunkte vergeben und für das Vorhandensein einer „englischen Haube“ wurden gar vier Punkte vergeben. In seinem Beitrag „Richtlinien 1957 für Farbenpreisrichter“ reduziert Henniger diese Zusatzpunkte für das Vorhandensein einer Haube von vier Punkte auf maximal drei zu erreichende Punkte. Hierbei erhält eine schlechte Deutsche Haube keinen Zusatzpunkt; verliert also alle drei „Haubenzusatzpunkte“. Eine gute Deutsche Haube verliert zwei Zusatzpunkte, eine mangelhafte englische Haube verliert einen Zusatzpunkt und eine gute englische Haube verliert keinen Punkt; erhält also folglich alle drei Zusatzpunkte.

Die ganze Wertigkeit der Haube war also seinerzeit mit nur drei Punkten abgegolten, wobei die Deutsche Haube durch dieses Reglement vollkommen zu Unrecht stark benachteiligt wurde.

Beginn einer gezielten Rassezucht

Josef Heines (Bracht) begann nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1952, mit nur einem gelben Haubenweibchen, einen Zuchtstamm Deutscher Hauben in aufgehellt Rot aufzubauen. Bereits 1955 verpaarte Heines ein aufgehellt rotes Haubenweibchen mit einem rot-schwarzen Farbenkanarienmännchen. Die aus dieser Verpaarung erlangten Schecken bildeten die Grundlage für den Aufbau eines weiteren Zuchtstamms rot-schwarzer Deutscher Hauben.

DH-Standards
Standardzeichnungen der Deutschen Haube im Wandel der Zeit

Da die erzielten Ergebnisse schnell an Qualität gewannen, und sich immer mehr deutsche Züchter der Weiterentwicklung der Deutschen Hauben annahmen, war der Zeitpunkt für einen eigenen Standard für die „Haubenkanarien deutscher Rasse“ gekommen. Nicht zuletzt Heines Berichte im Kanarienfreund und seine auf Ausstellungen gezeigten Deutschen Hauben mit hervorragender Haubenqualität führten dazu, dass bei der Haupttagung des DKB 1961 in Dortmund per Beschluss die haubetragenden Farbenvögel den Gestaltskanarien zugeordnet wurden. 1962 wurde dann die erste Standardbeschreibung für den „Haubenkanarien deutscher Rasse“ von Klaus Speicher, Preisrichterschüler von Gustav Müll, ebenfalls Deutsche Haube-Züchter, erarbeitet. Diese wurde 1963 seitens des DKB offiziell anerkannt. Die erste Standardzeichnung hierzu entstand aus einer Skizze des Ornithologen und Vogelmalers Karl Neunzig.

DH Rot intensiv
Deutsche Haube Rot intensiv

Nach einer Erprobungszeit von vier Jahren wurde dieser erste Standard dann im Jahr 1967 auf Empfehlung modifiziert und von 10 Bewertungspositionen auf 7 Bewertungspositionen reduziert. Im gleichen Jahr erfolgt auch die internationale Anerkennung der „Huppé allemand“ seitens der COM. Es folgten weitere Standardmodifikationen in den Jahren 1975, 1987, 1997 und 2004.

Aus heutiger Sicht können Josef Heines, Gustav Müll und Klaus Speicher als „Urväter“ der Deutschen Haube bezeichnet werden. Ihren Bemühungen ist die Eigenständigkeit dieser Haubenrasse zu verdanken.

Am 09.03.2003 haben sich eine Vielzahl von Züchtern der Deutschen Haube zur Interessengemeinschaft Deutsche Haubenkanarien zusammengeschlossen und sind mittlerweile sowohl seitens des DKB als auch seitens der AZ, als Spezialclub anerkannt. Die Internetpräsenz der Interessengemeinschaft Deutsche Haubenkanarien kann unter https://igdh.jimdofree.com aufgerufen werden.

(Die Historie basiert auf den Recherchen von Jürgen Fränzel / Rodalben)

Beschreibung und Merkmale der Rasse

Die Deutsche Haube unterscheidet von allen anderen Positurkanarienrassen, weil sie als einzige Positurrasse die Qualitäten eines Farbenkanarienvogels mit einer rasseeigenen Haube kombiniert. So erhalten auch die beiden wichtigsten Bewertungspositionen, Haube und Farbe, gleichwertig jeweils 20 Punkte.

Eine Besonderheit ist, dass die Haubenvögel bei den Positurkanarien ausgestellt werden, die Glattkopfpartner aber in den jeweiligen Schauklassen der Farbenkanarien ausgestellt werden müssen.

Haube: Die Deutsche Haube besitzt, im Gegensatz zu den englischen Haubenrassen mit einer runden und üppigen Haubenform, eine dem ovalen und länglichen Kopf des Farbenkanarienvogels angepasste ovale und breite Haube. Diese zieht sich vom Schnabelansatz, den Schnabel leicht bedeckend, in leicht geschwungener Linie bis in den Nacken, wobei das Auge sichtbar bleibt. Die ovale Haubenform geht von einem klar erkennbaren zentralen, kleinen Mittelpunkt auf der Oberkopfmitte aus, wobei die Federn von diesem Mittelpunkt aus flach fallend wegstreben. Im Idealfall befindet sich der Haubenmittelpunkt – von der Seite betrachtet – auf gleicher Höhe wie das Auge des Vogels, bestenfalls ein wenig dahinter.

Haubengrenzlinie
Haubengrenzlinie
perfekte Haube
Perfekte Haube

Zwischen Schnabel und Haube sind möglichst wenige nach oben strebende Gegenfedern. Diese drücken schlimmstenfalls die Haube auseinander (Spreizhaube). Jedes auch nur im Ansatz erkennbare Anzeichen einer Kahlstelle im Nacken ist fehlerhaft, nicht rassetypisch und darf niemals toleriert werden.

Haubenfehler
Haubenfehler

Farbe: Die Beurteilung der farblichen Qualitäten der Deutschen Haube erfolgt unter Berücksichtigung der gleichen Anforderungen wie bei den Farbenkanarien. Allerdings stehen hier unterschiedlich hohe Punktzahlen für die Bewertung zur Verfügung. Daher kann die farbliche Beurteilung eines Farbenkanarienvogels wesentlich differenzierter vorgenommen werden und erlaubt dem Züchter sehr detaillierte Rückschlüsse auf die Bewertung der einzelnen Farbmerkmale. Bei der Bewertung von Farbenkanarien stehen für die Positionen Melanin, Farbe und Kategorie insgesamt 55 Punkte zur Verfügung. Bei den Deutschen Haubenkanarien müssen diese Farbmerkmale allerdings mit nur 20 Punkten zusammenfassend bewertet werden.

Daher bietet es sich an, einmal in tabellarischer Form eine mögliche Umlegung der Positionen Melanin, Farbe und Kategorie bei den Farbenkanarien auf die Position Farbe bei den Deutschen Hauben darzustellen.

Form und Größe: Die Deutsche Haube entspricht exakt dem geforderten Typ eines Farbenkanarie. Die Form soll an eine elegante Finkenform erinnern. Der Kopf ist außerhalb der Haube allseits gut gerundet und geht in einen kräftiger Nacken und einen etwas abgesetzten Hals über.

Die Rückenlinie setzt sich über die Flügel ohne jegliche Einbuchtung gerade bis zum Schwanz fort.

DH Dominantweiß
Deutsche Haube Dominantweiß

Die Brust ist leicht gerundet. Die Flügel liegen gut am Körper an und dürfen sich nicht ständig kreuzen.

Unerwünscht ist erkennbare Fremdeinkreuzung, die sich in Form von zu kurzen Beinen, Stelzenhaltung oder einer untypischen Figur bemerkbar macht. Die heutige Qualität der Deutsche Haubenkanarien haben eine Anleihe bei fremden Rassen überhaupt nicht nötig und sollte in der heutigen Zeit eigentlich kein Thema mehr sein.

Die Deutsche Haube ist 13,5 bis 14,5 cm groß.

DH_Merkmale
Die Merkmale der Deutschen Haube

Gefieder: Bezüglich der Gefiederqualität sind bei der Deutschen Haube die gleichen Ansprüche zu stellen wie an einen Farbenkanarienvogel. Gefordert wird ein glattes, lückenloses Gefieder. Insbesondere Federwirbel, bzw. lockeres Gefieder im Flanken- und Bauchbereich (Reiterhosen) sind fehlerhaft. Schwanz- und Flügelfedern sind vollzählig vorhanden.

Unerwünscht sind hier durch Fremdeinkreuzung hervorgerufene Abweichungen von der Standardbeschreibung wie z.B. ein schmaler, kurzer Glosterschwanz.

Haltung: Wie der Farbenkanarien nimmt die Deutsche Haube eine Haltung von etwa 45° zur Sitzstangenebene ein. Der Vogel ist lebhaft, gesund, und macht einen munteren Eindruck.

Kondition: Der Vogel befindet sich in einer guten Kondition und ist gut an den Schaukäfig gewöhnt. Er darf keinesfalls scheu sein und soll gutes Schautraining zeigen.

Weitere Hinweise zum Standard der Deutschen Haube finden Sie im aktuellen Positurkanarienstandard.

Die Deutsche Haube auf Ausstellungen

Nachdem sich die Deutsche Haube den Sommer über in einer geräumigen Flugvoliere vollständig entwickeln konnte und die Mauser gut überstanden hat, sollte man die Schauvögel rechtzeitig vor dem ersten Schautermin einzeln in eine Zuchtbox verbringen. Beschädigtes Großgefieder kann zu diesem Zeitpunkt noch problemlos entfernt werden. Es wird bis zur ersten Vogelschau wieder nachgewachsen sein. Auch können verlorene Deck- und Haubenfedern in Ruhe nachwachsen. Weiterhin sollte jeder Vogel zu diesem Zeitpunkt auch auf etwaigen Federling- bzw. Milbenbefall untersucht werden. Behutsam sollten die Schauvögel in dieser Zeit an die Schaukäfige gewöhnt werden, bis dass sie dann ca. 14 Tage vor dem eigentlichen Schautermin auch länger in den Schaukäfigen verbleiben sollten.

DH Gelb nichtintensiv
Deutsche Haube Gelb nichtintensiv

Einmal an den Schaukäfig gewöhnt, wird sich die Deutsche Haube zur Schau gelassen und ruhig, lebhaft von Stange zu Stange hüpfend, vor dem Preisrichter präsentieren. Hierbei ist es von Vorteil, wenn die Vögel sich bereits in den Flügen an die Ausstellungskäfige gewöhnen konnten. Hierzu empfiehlt es sich, einen alten Schaukäfig in den Flug zu hängen und hierin einen Apfel oder Grünfutter anzubieten. Die Vögel zeigen dann kaum noch Scheu in ihrem Schaukäfig, denn Sie verbinden angenehme Erinnerungen mit diesem und es stört sie nicht mehr, wenn man den Käfig beim Schautraining zum Füttern in die Hand nimmt.

Zwei bis drei Tage vor der Einlieferung sollten die Beine, die Füße und der Ring gereinigt werden. Durch leichtes fetten wird die Schuppung an Beinen und Füßen besonders ansehnlich. Auch sollte die Haube zu diesem Zeitpunkt „schaufertig“ gemacht werden. Zu beachten ist, dass die Glattkopfvögel als Farbenkanarien ausgestellt werden.

Als Standard-Schaukäfig ist der Wursterkäfig vorgesehen. Auf der Spezialschau der Interessengemeinschaft Deutsche Haubenkanarien sind sowohl Jungvögel als auch Altvögel zur Schau zugelassen

Haltung und Zucht

Außerhalb der Zuchtzeit sollte die Deutsche Haube in geräumigen Flugvolieren gehalten werden und es lässt sich durchaus eine positive Auswirkung auf ihre Entwicklung feststellen. Optimal ist eine getrennte Haltung von Haubenvögeln und Glattkopfvögeln. Erfolgt diese Trennung nicht, büßen die Haubenvögel bei kleineren Streitereien so manche Haubenfeder ein.

Die Zucht erfolgt idealerweise in Paarhecke in Zuchtboxen mit einer Mindestgröße von 50 cm Breite, 40 cm Höhe und 40 cm Tiefe.

Die Deutsche Haube verfügt über gute Elterneigenschaften und sie zieht äußerst zuverlässig ihre Jungen groß.

DH Grauflügel Rotmosaik Typ 2
Deutsche Haube Grauflügel Rotmosaik Typ 2

Wie bei allen Haubenrassen muss grundsätzlich ein Haubenvogel mit einem Glattkopfvogel verpaart werden. Vögel mit Fehlern in der Haube (Dreieckshaube, Wirbel, Gegenfedern, Fasanenohren, zu großer oder nicht zentrierter Mittelpunkt, usw.) sollten nicht zur Zucht eingesetzt werden, da sich diese Fehler gerne vererben und es schwierig ist, diese dann im Nachhinein züchterisch zu korrigieren.

Vielfach ist zu lesen, dass eine Haubenverbesserung durch ständige Verpaarung von nicht intensiven Vögeln miteinander erreicht werden kann. Dies wird aus den in England publizierten Fachberichten über die Verbesserung der Haubenqualität bei englischen Haubenrassen entnommen bzw. abgeleitet. Die durch unüberlegtes Verpaaren von nichtintensiven Vögeln auftretenden Gefiederprobleme – bis hin zu „Lumps“ – dürften aber heute jedem Vogelzüchter bekannt sein. Vielmehr sind Federqualität und Federeigenschaften zu beachten. So kann auch mit intensiven Zuchtvögeln mit breiter, langer Feder sowie mit nicht intensiven Zuchtvögeln mit harter, kurzer Feder an der Verbesserung der Haubenqualität gearbeitet werden.

DH Grauflügel Gelb nichtintensiv
Deutsche Haube Grauflügel Gelb nichtintensiv

Größte Aufmerksamkeit sollte dem in der Zucht eingesetzten Glattkopfpartner geschenkt werden. Hierbei ist eine etwas „massigere“ Kopfform für eine gute Haubenausbildung sehr von Vorteil. Auf einem kleinen, schmalen Köpfchen kann einfach keine gute Haube ausgebildet werden, denn die Haubenform ist stark abhängig von der Kopfform des Vogels. Daher kann die geforderte breite und ovale Haube auch nur auf einem breiten und ovalen Kopf den Rasseanforderungen entsprechend ausgebildet werden. Gute Glattkopfpartner zeigen zudem einen leichten Ansatz von Überaugenwülsten. Die leichte Federverlängerung des Kopfgefieders oberhalb der Augen ist bei den meisten Vögeln ein „Erbe“ der Haubenzucht, kann aber auch bei Vögeln aus „reinen“ Farbenkanarienlinien gefunden werden. Vögel mit dieser Eigenschaft aus reinen Farbenkanarienlinien eignen sich unter Umständen besonders zur Blutauffrischung und zur Verbesserung der farblichen Qualitäten in Deutsche Haubenstämmen. Sehr wichtig ist, dass der Vorderkopf des Glattkopfvogels nicht bedeutend schmäler ist als der Hinterkopf. Außerdem sollte der Glattkopfvogel möglichst wenig Gegenfederchen über dem Schnabel haben. Glattkopfvögel mit Fasanenohren sind für die Deutsche Hauben-Zucht nicht brauchbar.

Text: Thomas Müller, Uwe Feiter – aktualisiert von Norbert Schramm

Fachgruppe im DKB

Für die Deutsche Haube ist im Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. die Fachgruppe der Farben- und Positurkanarien

oder die Interessengemeinschaft Deutsche Haubenkanarien zuständig.

Im Bereich der Sachkunde findet man Erstinformationen zur Kanarienhaltung.

Fragen zur Deutschen Haube

Wir haben auf dieser Seite das Wichtigste zur Deutschen Haube aufgeführt.
Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie uns gern.

Quellen und Literaturempfehlungen

Positurkanarienstandard des Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbundes e.V. (Stand 2020), Loseblattsammlung

Website der Interessengemeinschaft Deutsche Haubenkanarien. Unter: https://igdh.jimdofree.com

H. Claßen, W. Kolter: Die Positurkanarien. Eigenverlag Rheinmünster, 2005.

T. Müller, U. Feiter: Faszination Positurkanarien – eine Leidenschaft für’s Leben. Palm Druck & Verlag, Baesweiler, 2013.

N. Schramm: Kompendium-Kanarien, Band 3, Positurkanarien aus aller Welt. Books on Demand, Norderstedt, 2022.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein.
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein