Makige Rot
Makige aufgehellt Rot

Kurzbeschreibung des Makige

Der Makige wird auch Japan Frisé genannt und ist ein domestizierter Frisé-Kanarienvogel aus Japan. Er ist derzeit nur in Deutschland als Positurkanarienrasse anerkannt. Der Makige ist eine Figurenkanarienrasse, die in allen Kanarienfarben einschließlich der Schecken zugelassen ist.

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte des Makige oder Japan Frisé

Auch im Inselreich der aufgehenden Sonne werden Frisé-Kanarien gezüchtet. Die in Tokio gezüchteten Vögel werden demnach dort auch „Tokio-Makige“ genannt. International sind sie als Japan-Frisé bekannt. Das japanische Wort „Makige“ kann mit lockiges Gefieder übersetzt werden.

Über die Geschichte ist nur wenig bekannt. Anfang der 1920er Jahre werden sie das erste Mal erwähnt. Vermutlich sind sie aus den aus Europa importierten Scots Fancies und „Dutch Fancy Canaries“, also Frisé du Nord, entstanden. Auch der Japan Hoso soll an der Herauszüchtung beteiligt gewesen sein.

Die 1966 und 1975 nach Deutschland und Belgien importierten Makige waren frisierte gelbe, rote und weiße Vögel, in der Größe der Frisé du Nord, aber ganz anders in Form, Gestalt, Haltung und Frisuren. Diese Vögel fanden keine weitere Beachtung und flossen in die Zuchten anderer Frisé-Rassen ein.

Erst 1982 wurden erneut Makige nach Deutschland importiert. Einige Züchter, darunter Günter Veken und Peter Gieleßen, stellten nach eigenem Gutdünken ihre Vögel zusammen, da in Deutschland keine verbindliche Standardbeschreibung bekannt war. Nach langen Bemühungen konnte Günter Veken Kontakt zu japanischen Züchtern knüpfen und mehr über diese Rasse erfahren.

Auf mehreren C.O.M.-Weltschauen wurden die Makige vorgestellt. Der Prozess zur internationalen Anerkennung wurde eingeleitet, dann aber nicht zu Ende geführt und ist somit bis heute in der C.O.M. nicht anerkannt. Nur in Deutschland kann diese Rasse offiziell auf Bewertungsschauen ausgestellt werden. Leider beschäftigen sich nur wenige Züchter mit dieser interessanten Rasse und es besteht die Gefahr, dass sie in Deutschland und in Europa ausstirbt.

Zwei Makige
Vorderansicht zweier Makige. Beachte den breiten Stand der Beine.

Die Merkmale des Japan Frisé

Im Standard wird von diesen Figuren-Kanarien eine Haltung verlangt, bei der Rücken- und Schwanzlinie senkrecht verlaufen soll. Bei dieser Arbeitshaltung soll der kleine schlanke und glatt befiederte Kopf nach vorne gestreckt werden. Wie bei allen Figurenkanarien zeigen die Vögel die Arbeitshaltung jedoch nicht ständig und für eine Beurteilung reicht es, wenn diese Arbeitshaltung kurzfristig gezeigt wird. Zur Haltung gehört weiterhin die breite Beinstellung.

Eine typische Frisur beim Makige ist der Gefiederscheitel im Hals-Kehl-Bereich. Auf dieses Rassekennzeichen ist besonders zu achten. Dieser Kehlscheitel wird bei keiner anderen Frisé-Rasse verlangt. Bei dem Kehlscheitel handelt es sich um eine Sekundär-Frisur, die als Ergänzung der drei Hauptfrisuren – auch Primärfrisuren genannt – anzusehen ist.

Die Rückenfrisur – eine der Grundfrisuren – wird als ein langer Scheitel gefordert, bei der das Gefieder gleichmäßig, symmetrisch zu den Körperseiten streben soll, jedoch ist darauf zu achten, dass das Rückengefieder auf keinen Fall direkt, flach auf dem Rücken aufliegt.

Der Unterbauch muss frisiert sein, wobei auch hier ein typisches Rassemerkmal vorliegt, bei dem eine leichte Frisur verlangt wird.

Außerdem wird bei dieser Rasse eine Mindestgröße von 17 cm gefordert, wobei neben dieser Größe auch eine harmonische Breite dazugehört.

Zulässig sind alle Gefiederfarben einschließlich Schecken.

Der Kopf soll klein sein. Er soll einen schlanken und nach vorn gerichteten Hals haben. Deutlich soll er sich von der Schulter absetzen und in einen wohlproportionierten Schädel übergehen.

Der Körper soll rund, dick und lang sein. Die Schultern sollen quadratisch, viereckig, weit und „stolz“ sein.

Die Beine sollen in der Mitte des Körpers stehen und weit auseinander stehen.

Der Vogel soll den Unterschenkel zeigen (also den Unterschenkel hervordrücken) und gleichzeitig einen möglichst weiten Abstand zwischen den Beinen halten.

Der Fuß soll die Sitzstange so umgreifen, dass man dies mit dem Griff eines Adlers vergleichen kann – die Beine sollen dann durchgedrückt sein.

Die Federn der Brustfrisur streben von beiden Körperseiten der Brustmitte zu, wobei sich diese Federn wechselseitig überlagern, ähnlich den verschränkten Fingern betender Hände.

Der Bauch muss frisiert sein, wobei diese Federn zu den Brust- und Flankenfedern aufwärtsstreben

Wie bei allen Frisé-Kanarien streben die Flankenfedern beidseitig symmetrisch nach oben. Eine weitere Sekundärfrisur sind die sogenannten Nebenflossen, die am oberen Ende der Unterschenkel zur Außenseite des Körpers streben.

Makige Beschreibung
Die Merkmale des Makige

Die Haltung und Zucht des Makige

Über die Haltung, Pflege und Zucht liegen nur sehr wenige Erfahrungsberichte vor. Es ist aber davon auszugehen, dass es keine wesentlichen Unterschiede zu den anderen frisierten Figurenkanarien gibt.

Auch die japanischen Züchter achten bei der Paarzusammenstellung darauf, dass intensive mit nichtintensiven Vögeln verpaart werden. Einheitlich aufgehellte bzw. reine Melaninvögel bekommen einen gescheckten Partner. Wichtig für Zuchtvögel sind ein schöner Gefiederglanz und lebhafte Bewegungen. Größte Sorgfalt ist natürlich auf die Qualität der Frisuren zu legen.

 

Text: Ulrich Völker; aktualisiert und ergänzt: Norbert Schramm

Makige aufgehellt Gelb
Makige aufgehellt Gelb

Fachgruppe im DKB

Für den Makige ist im Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. die Fachgruppe der Farben- und Positurkanarien oder der Spezialclub für frisierte Kanarienrassen „Frisé-Freunde“ zuständig.

Im Bereich der Sachkunde findet man Erstinformationen zur Kanarienhaltung.

Bei weiteren Fragen würden wir uns freuen, wenn Sie uns kontaktieren.

Fragen zum Makige (Japan Frisé)

Wir haben auf dieser Seite das Wichtigste zum Makige aufgeführt.
Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie uns gern.

Quellen und weiterführende Literatur

http://loscanariosrizados.blogspot.com/search/label/MAKIGE  

Markus und Marko Beimesche: Hobbyvogelzucht. Unter: https://positurkanarienzucht.page4.com/

Positurkanarienstandard des Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. (Stand 2021), Loseblattsammlung

Frisé-Freunde – Spezialclub für frisierte Kanarienrassen. Unter: https://frise-freunde.de/index.html

H. Claßen, W. Kolter: Die Positurkanarien. Eigenverlag Rheinmünster, 2005.

N. Schramm: Kompendium-Kanarien, Band 3, Positurkanarien aus aller Welt. Books on Demand, Norderstedt, 2022

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