Entstehung der Farbmutationen

Wo entstanden die Farbmutationen?

Die Historie der verschiedenen Farbmutationen ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Fachgruppe der Farben- und Positurkanarien.

Die Farbmutationen.
Von Dominantweiß bis Mogno

Die hier aufgeführten 20 Mutationen geben nur die Herkunft der Farbenkanarien-mutationen wieder. Die Kurzbeschreibungen werden stetig ergänzt, sobald eigene Artikel vorhanden sind, werden diese hier verlinkt.

Für ergänzende Informationen können Sie Kontakt mit der Fachgruppe „Positur- & Farbkanarien“ aufnehmen:

Dominantweiß entstand um 1667 in Deutschland. Nach dem Aussterben wurde diese Mutation 1914 beim Züchter Bibrack in Ostpreußen wieder entdeckt.

Braun als Kanarienfarbe entstand um 1700 ebenfalls in Deutschland.

Bei dem Amsterdammer Bürgermeister Joan Corver entstand 1709 die Melaninverdünnung, die später Achat genannt wurde. Nach ihrem Verschwinden tauchte die Mutation 1910 in Holland wieder auf. Zusammen mit Braun ergab es die Farbenkombination, die heute Isabell genannt wird.

In Neuseeland bei Frau Lee – und gleichzeitig bei Herrn Kiesel in London – tauchte 1908 die Mutation Rezessivweiß auf.

Bei den deutschen Züchtern Carl Balser (Fulda) und Ludwig Dahms (Königsberg) entstanden 1915 erstmals fruchtbare Hybriden zwischen gelben Kanarien und dem roten Kapuzenzeisig. Damit war der Weg zum roten Kanarienvogel geöffnet.

Durch die Einkreuzung des Kapuzenzeisigs kam es auch zur veränderten Lipochromverteilung, die Mosaik genannt wird – zuerst bei Weibchen (Typ 1) festgestellt und ab 1969 auch bei Männchen (Typ 2).

Beim deutschen Züchter Wilhelm Rosner aus Fürth trat 1949 die Melaninmutation Opal auf.

Beim niederländischen Züchter Pieter Johannes Helder trat 1950 die Mutation Lipochrom-Pastell auf, die heute Ivoor genannt wird.

Die Melaninmutation Melaninpastell entstand 1957 beim nierländischen Züchter H. Kollen.

Die Mutation Phaeo trat 1964 beim belgischen Züchter Jean Piere Ceuppens auf.

Eine weitere Melaninverdünnung trat 1967 beim argentinischen Züchter M. Calderon auf, die später als Satinet bezeichnet wurde.

Durch weitere Selektion der Melaninpastellvögel traten 1968 erstmals Grauflügel auf.

Um 1970 verbreiteten sich, zuerst in Italien, Vögel mit dem optischen Blaufaktor (azul).

Beim Züchter Mario Ascheri trat 1976 in Italien die Mutation Topas auf.

Beim niederländischen Züchter Hans van Haaff trat 1981 eine Melaninmutation auf, die zuerst seinen Namen trug. Später wurde diese Eigenschaft Eumo genannt.

Die Brüder Louis und Fernando Belver Llorens entdeckten 1986 in ihrem Stamm die Mutation Onyx.

1992 traten in Brasilien rote Vögel mit rotem Schnabel und roten Beinen auf. Diese „Rotschnäbel“ bekamen den Namen Urucum. Der Faktor wurde später auf gelbe Kanarien übertragen, sodass es seither auch „Gelbschnäbel“ gibt.

1994 wurde zur DKB-Meisterschaft in Ulm die Melanineigenschaft Kobalt entdeckt.

Durch Einkreuzung südamerikanischer Zeisige mit Mutationen entstand 1996 die „Jaspe“ genannten Kanarien. Sie sind seit 2020 in der COM anerkannt.

Bei dem italienischen Züchter Carl Maria Nobili trat 2015 die Mutation Perla auf.

Seit 2018 in ist der Mogno in der COM als „Mutation“ anerkannt, obwohl es keine Mutation ist, sondern durch Selektion aus Opal entstand.

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