Das Pfirsichköpfchen - Agapornis fischeri

Kurzsteckbrief des Pfirsichköpfchen

Das Pfirsichköpfchen (Agapornis fischeri), auch Fischers Unzertrennlicher, ist eine Vogelart aus der Gattung der Unzertrennlichen und wird im Englischen Fisher’s Lovebird genannt. Sein Name geht auf den deutschen Afrikaforscher Gustav Fischer zurück.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale eines Pfirsichköpfchen

Ein Pfirsichköpfchen ist 15cm lang und wiegt 42 bis 58g. Seine Stirn und sein Schnabel sind rot, auf dem Rest des Kopfes ist dieses Rot aber weniger intensiv und auf dem Nacken schattiert. Die Seiten des Halses und der Kehle zu gehen über ins gelbliche Rosa, dann zu grün auf der unteren Brust und dem Bauch. Der Rücken, Flügel und Schwanz eines Pfirsichköpfchens sind dunkelgrün und seine Oberschwanzdecken dunkelblau. Junge haben einen matteren Kopf.

Geschichte der Systematik des Pfirsichköpfchen

Manchmal wird des Pfirsichköpfchen als Artgenosse des A. personatus behandelt, gelegentlich auch des A. lilianae und A. nigrigenis. Vielleicht wäre es am besten in Betracht zu ziehen, dass alle drei eine Artengruppe zu bilden. Sonst sind Pfirsichköpfchen monotypisch.

Unterarten des Pfirsichköpfchen

Verwilderte Populationen existieren an der Küste von Tansania und Kenia, einschließlich Dar es Salaam und Mombasa (auch Nairobi) und in Südostfrankreich, einige davon sind gemischt oder hybridisieren mit A. personatus.

Verbreitungsgebiet des Pfirsichköpfchen

Das Verbreitungsgebiet des Pfirsichköpfchen ist raktisch beschränkt auf Tansania und Victoria, einschließlich einiger Inseln vor der Südküste. Dieser Bereich ist rund um Serengeti herum. Aufzeichnungen aus Südkenia, Burundi und Ruanda scheinen sich auf wilde Vögel zu beziehen, die als Reaktion auf Dürre innerhalb des normalen Bereichs umziehen. Die Aufzeichnungen könnten aber auch wilde Vögel betreffen.

Verbreitungsgebiet des Pfirsichköpfchen.

Bewegungsgebiete des Pfirsichköpfchen

Pfirsichköpfchen bevorzugen bewaldetes Grasland mit Akazien, Commiphora und Adansonia auf 1100 bis 2200m über dem Meeresspiegel und Anbauflächen im Westen seines Verbreitungsgebiets. Am häufigsten werden Pfirsichköpfchen in Savannen gefunden, die von Acacia tortilis dominiert werden, wobei andere Acacia und Balanites aegyptiaca auch möglich sind. Außerdem sind besonders Savannen, welche eine Bodenschicht aus Gräsern, die aus Penisetum, Digitaria, Themeda und Eustachys besteht, beliebt. In der Serengeti lebt des Pfirsichköpfchen in allen Arten von Wäldern, vor allem aus Borassus-Palmen (Borassus aethiopum). Flusswälder, die von Ficus, Ziziphus, Tamarindus, Aphania, Garcinia und Eckbergia dominiert werden, sind ein wichtiger Lebensraum in der Trockenzeit. Das Pfirsichköpfchen vermeidet Miombo-Wälder.

Pfirsichköpfchen sind sesshaft, obwohl mit lokalen Bewegungen in der Trockenzeit und Einbrüchen im Juli und August einiger Jahre in Ruanda und Burundi zu rechnen ist.

Ernährung und Nahrungssuche von Pfirsichköpfchen

Im Wesentlichen sind Pfirsichköpfchen Körnerfresser und essen einschließlich Samen des Grases Penisetum mezianum und des Unkrauts Achyranthes asper, gesammelt von Samenköpfen oder vom Boden. Das Pfirsichköpfchen nimmt auch Akaziensamen direkt vom Baum oder vom Boden auf. Zu den Früchten, von denen sich Pfirsichköpfchen ernähren gehören Rhus villosa, Commiphora und Ficus capensis. Sie trinken täglich an Wasserlöchern und anderen Oberflächengewässern.

Klänge und Stimmverhalten von Pfirsichköpfchen

Die häufigste Lautäußerung des Pfirsichköpfchen ist ein kreischendes „Krreek“ oder ein zweisilbiges „Chi-Reek!“. Wenn sie sich hinsetzten, geben sie eine Vielzahl von zwitschernden und kreischenden Tönen von sich, auch kurzes Rasseln. Große Herden behalten ein kontinuierliches Zwitschern bei. Bei den Lautäußerungen gibt es keine deutlichen Unterschiede zu A. personatus, A. lilianae und A. nigrigenis.

Aufzucht von Pfirsichköpfchen

Die Brutzeit des Pfirsichköpfchen liegt von Januar bis April und von Juni bis Juli.

Die meisten Nester befinden sich in 2–15 m Höhe in toten Bäumen oder toten Ästen lebender Bäume, häufig in alten Specht- oder Barbethöhlen in Acacia tortilis, aber auch in natürlichen Rissen in Commiphora trothae-Ästen, Löchern in Adansonia und Wedelbasen von Borassus-Palmen. Wahrscheinlich befinden sich auch manche Nester in Klippen.

In Gefangenschaft legen Pfirsichköpfchen 3 bis 8 Eier. Die Inkubation dauert ca. 23 Tage und Nestlingszeit 38 Tage.

Bedrohung von Pfirsichköpfchen

Das Pfirsichköpfchen ist nicht global bedroht nach CITES II. Derzeit wird er aber als nahezu bedroht angesehen. Es handelt sich nach BirdLife um eine Art mit „eingeschränktem Verbreitungsgebiet“. Lokal kommen Pfirsichköpfchen häufig bis ziemlich häufig vor. Das Verbreitungsgebiet konzentrierte sich auf den Serengeti-Nationalpark, wo das Pfirsichköpfchen allgemein üblich war, es wurde aber auch in den Nationalparks Tarangire und Arusha nachgewiesen. Die Größe des Gesamtverbreitungsgebiets liegt bei ca. 136.000 km², aber möglicherweise sind darunter nur 51.000 km² geeigneter Lebensraum.

Große Herden der 1930er Jahre sind jetzt stark reduziert. Die derzeitige Gesamtpopulation der Pfirsichköpfchen wird auf 290.205 bis 1.002.210 Vögel geschätzt, von denen 103.205 bis 815.210 in Schutzgebieten leben und die restlichen 187.000 in sehr geringer Dichte außerhalb dieser Gebiete. Die geringe Dichte ist auf den Vogelhandel zurückzuführen, mit einem Höchstwert von 87.566 exportierten Vögeln im Jahr 1987 und einem durchschnittlichen jährlichen Export von 56.481 in den Jahren 1982 bis1990, was wahrscheinlich einer Mindestabnahme von 644.500 in den Jahren 1982 bis 1992 entspricht. Damit ist das Pfirsichköpfchen der meist gehandelte Papagei der Welt. 1992 wurde keine Exportquote ausgegeben, wodurch der Handel ausgesetzt wurde.

Fachgruppe im DKB

Im Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. ist die Fachgruppe der Sittiche und Exoten für Pfirsichköpfchen zuständig.

Im Bereich der Sachkunde findet man Erstinformationen zum Pfirsichköpfchen. Farbmutationen von Pfirsichköpfchen und Schauklassen werden hier in der nächsten Zeit folgen.

Bei weiteren Fragen würden wir uns freuen, wenn Sie uns kontaktieren. Diese Listen wir im folgenden Bereich auf.

Fragen zum Pfirsichköpfchen

Unterschiedliche Fragen zum Pfirsichköpfchen haben wir in Unterartikeln aufgelistet und hier aufgeführt.

Bei weiteren Fragen, kontaktieren Sie uns gern.

Quellen und Literaturangaben

Titelbild: Johann Alexi (CC BY-SA 4.0)

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